Mukii L.
1/5
Da meine Verlobte und ich viel Wert auf Beratung legen, haben wir uns entschieden die Modeboutique zu besuchen und uns über deren Sortiment ein Bild zu machen. Beim Eintritt wurden wir höflichst begrüßt und beim erläutern unseres Anliegens (standesamtliche Hochzeit) wurden wir in den ersten Stock gebeten. Als wir oben ankamen, war der erste Eindruck vom Erscheinungsbild der Beraterin ernüchternd. Hatte kurz den Eindruck in eine Diskothek einzutreten und nicht in eine stilvolle Modeboutique. Aber der Schein soll ja nicht trügen, Geschmäcker sind ja vermeindlich verschieden. Als wir das Anliegen erklärt haben (ich wiederhole standesamtliche Kleidung), wurde meine Verlobte mit pompösen Brautkleidern überflutet und darauf hin haben wir die nette Beraterin wiederholt darauf hingewiesen, das wir auf der Suche nach schlichter Kleidung sind und keine orientalische Hochzeit haben werden. Als die nette Verkaufsberaterin uns ihr Verständnis vorgetäuscht hat und gemeint hat, sie müsse schnell was holen was uns eventuell gefallen würde, wurde sie von einer ihrer Kolleginnen angesprochen (das Gespräch selbst habe ich nicht mitgehört) und als sie ihren Weg fortsetzte hörte ich klar und deutlich das Wort „Arschloch“. Naja als Kunde frage ich mich, ob sie das auch zu Kunden sagt, wenn diese die Boutique verlassen. Um die Geschichte abzukürzen meine zukünftige Schwiegermutter fand ein Kleid, welches optisch gut zu ihr passt und sie solle es anprobieren und die nette Verkaufsberatin war darüber nicht erfreut. Das spiegelte sich im weiteren Verlauf der Beratung wieder. Da wir das „Model“ gefunden haben, gehe ich als Kunde davon aus, nun auf die Passgenauigkeit eingegangen wird. Da meine Verlobte im Stehen keine Einwände hatte, und die nette Verkaufsberaterin sich nicht darüber geäußert hat, haben wir darauf vertraut das richtige gefunden zu haben. Im Anschluss wurden ihr sofort überteuerter Schmuck aufdringlich angeboten, wo ich mich dann einmischte und sagte, dass wir daran nicht interessiert sind. Als wir mit dem Kleid das Erdgeschoss in der Hand betraten, warf ich einen Blick auf die Anzüge und wurde da wirklich gut beraten. Aber in dieser ersten Stunde im ersten Obergeschoss verlor ich die Kauflust und ich wollte nur die Modeboutique verlassen. Als meine Verlobte ihrem Vater mit Stolz das Kleid präsentierte, kam das böse erwachen. Als sie sich das erste mal mit dem Kleid hinsetzte (zu Hause!) bemerkte Sie, dass das Kleid nicht passt. Es spannte und übte einen sehr unbequemen Druck aus. Sowas benötigt man bei einer Trauung sicherlich nicht. Mit guten Absichten besuchten wir die Modeboutique, in der Hoffnung sich einigen zu können. Uns war bewusst das die Ware nicht so leicht retouniert werden kann. Aber das Kleid war weder gebraucht noch reduziert oder ähnliches. Trotz dessen erhofften wir uns eine kulante Lösung, die Sinne aller sei. Als wir ankamen und unser Anliegen schilderten, wurde es wehement abgeschmettert. Als ich dann mit dem Argument „Beratungsfehler“ kam, rief der freundliche Herr unverzüglich die nette Verkaufsberaterin um die Reklamation zu besprechen. Als sie begann um den heißen Brei zu reden, bin ich ihr ins Wort gefallen. Eigentlich unterbreche ich keinen, allerdings halte ich ein solch unprofessionelles Verhalten nicht aus. Als ich dann den Beratungsfehler angesprochen habe und sie mit dem Rücken zur Wand stand (natürlich symbolisch Gemeint), verließ sie das Gespräch ohne ein Wort und als ich ihr noch einen schönen Nachtmittag gewünscht habe, erwiederte sie es und zwei Sekunden später murmelte sie etwas dahin. Ob ich als „Arschloch“ oder ähnlich beleidgt wurde, werden wir nie erfahren. Lange Rede kurzer Sinn: Solange ein weiter Bogen um diese Person gemacht wird und man eigentlich weis was man will, wird man sicher fündig. Eigentlich schreibe ich keine Rezessionen, aber als Verkaufsleiter weis ich ganz genau wie man Kunden beratet und vorallem wie man mit diese umgeht. Ein solches Benehmen darf in einer renomierten Boutique nicht vorkommen. Schon garnicht wenn mit „Beratung“ geworben wird.